Delfintherapie von Annika
Vorweg: Annika ist 13 Jahre alt und wiegt dabei nur 25kg! Ist aber ein einziges Muskelpaket und sehr belastbar und meistens ganz fröhlich!
Gebucht haben wir über Delfintherapie Reisen Megasport. Das ging ganz einfach. Ich habe am Anfang des Jahres eine Mail geschrieben mit meinem Wunsch-Termin und bin dann am Anfang der Sommerferien gereist. Megasport sendet die ganzen Unterlagen per Mail – kann man auch ausdrucken und in ruhe ausfüllen! Als ich noch Fragen hatte, habe ich dort angerufen und mir wurde alles ganz freundlich und nett beantwortet. Kann ich echt empfehlen!
Annika ist zum ersten mal geflogen! Die meiste Sorge hatte ich vor dem Flug. Wie ist es mit dem Druckausgleich? Ich hatte mir in der Apotheke vorher Ohrentropfen und Nasenspray besorgt und kurz vor dem Start ihren Becher mit Trinken gefüllt – zum Schlucken! Das hat gut geholfen, damit sie keinen Druck auf den Ohren hat.
Dann war meine zweite Sorge, wie sie im Flugzeug sitzen kann. Ich habe dann noch einen extra Gurt für die Brust mitgenommen – den um den Sitz gelegt und sie vor dem Start an der Brust damit fixiert – war aber gar nicht nötig. Der Beckengurt hat sie gut gehalten und wenn sie mit dem Oberkörper nach vorne oder zur Seite gekippt ist, dann habe ich sie ein wenig festgehalten. Zum Essen gab es Nudeln – super für Annika! Ich hatte den Eindruck, daß es ganz spannend für sie war. Karussel fahren liebt sie ja sehr – je schneller und höher, desto besser.
Wir waren erst sehr spät im Hotel Mares (21Uhr) es war schon dunkel in der Türkei, aber wir haben noch zu Essen bekommen und alle waren sehr zuvorkommend.
Sowieso war das Essen klasse – zu allen Mahlzeiten gab es Buffet – und Nudeln in allen Variationen. Ich hatte für das Frühstück Breipulver von zuhause mitgenommen(2 Beutel) und bin die ganzen 2 Wochen damit ausgekommen, weil sie auch andere, leckere, Sachen gegessen hat (Pfannkuchen mit Nuss-Nougat-Creme z. B)
Uns wurde ein behindertengerechtes Zimmer zugesagt, daß wir nicht bekommen haben. Das war aber kein Problem für mich, da ich einen Toilettenstuhl für Annika dabei hatte. (gilt als medizinisches Gebäck und fällt nicht unter die 20kg Grenze und kostet nichts extra) Die Dusche war so groß, daß Annika in ihrem Toilettenstuhl und ich zusammen darin duschen konnten. Es gab auch nur eine kleine Stufe, über die ich den Toilettenstuhl heben musste. Im Zimmer lag dann genaue Anweisung, wann ich wo sein musste – war alles super organisiert.
Wir hatten den ersten Termin um 09:00 Uhr zur Delfin-Therapie, da war es auch noch nicht so warm. Die Therapie war bei den Delfinen erst am Wasser. Annika mußte einen Ball oder einen Ring ins Wasser werfen und Frosia (so hieß „unser“ Delfin) hat den Gegenstand dann wieder zurück gebracht. Annika hat die Füße ins Wasser gehalten und Frosia ist daran vorbei geschwommen. Annika hat Frosia „geküßt“ und sie haben Hand in Flosse getanzt. Die ganze Zeit hat die Trainerin, Barbara, Annika so festgehalten und unterstützt, daß ich mich entspannt zurücklehnen konnte und keine Angst um Annika haben musste. – Ein sehr schönes Gefühl für mich! Im Wasser hat Annika dann eine Schwimmweste getragen und auch da hat Barbara sie gut gehalten. Annika hatte soviel Spaß mit den Delfinen, daß mir ganz oft die Tränen gekommen sind. Vormittags hatte Annika noch Physio- und Cranio-Therapie. Um 14:00 Uhr wurden wir vom Hotel abgeholt und zur Hippo-Therapie gefahren und um 17:00 Uhr waren wir wieder im Hotel.
Wir sind dann immer sofort an den Strand gegangen und haben uns erstmal im Wasser abgekühlt. Da wir anfang der Sommerferien da waren, hatten wir tagsüber bis zu 46 Grad schönes warmes Wetter und Sonnenschein. In den Herbstferien ist das ganze etwas billiger – allerdings ist das Wasser und die Luft dann auch kälter. Und da Annika immer sehr schnell friert, haben wir bewußt die Sommerferien gewählt. Herrlich!!!!!
Das einzige, was für uns sehr ungünstig war, daß die Wege vom Hotel zum Strand sehr anstrendend waren. Zum Strand ging es nach unten, ziemlich steil und die Wege sind nicht glatt geteert, sondern es sind mehr oder weniger fußgroße Steinplatten, die miteinander mit Beton verbunden sind. Umgedreht zum Hotel hoch, ist es dann etwas anstrengend. Den Rollstuhl habe ich immer nur auf den hinteren großen Rädern gefahren, damit das nicht so wackelt für Annika. Ich glaube, es wäre mit einem Reha-Buggy oder Jogger sehr viel bequemer gewesen! – Da ich aber ein positiv denkender Mensch bin, habe ich das für mich als Workout gesehen 😉
Nach der ersten Woche hatte Annika zwei Tage Heimweh, sie hat zwischen den Therapien immer mal wieder geweint und wir haben dann viel mit der Oma, mit Papa und der Schwester Tanja telefoniert und sind abends auch ganz früh (21 uhr) im Bett gewesen – haben gekuschelt und früh geschlafen. Annika hat noch nie Heimweh gezeigt, darum war ich ganz erstaunt. Das ist auch ein Fortschritt, wenn auch kein schöner! Nach den 2 Tagen war sie aber wieder fit und fröhlich.
Einen Abend hat eine Praktikantin der Delfin-Therapie Annika mitgenommen in die Kinder-Disco! Ich durfte von Annika aus nicht mal kurz mit, um ein Foto zu machen! -Endlich mal ohne Mama!
Wir möchten gerne nochmal in die Türkei zur Delfin-Therapie, dann aber mit der ganzen Familie.
Annika hat es jedenfalls sehr viel gebracht. Sie ist um einiges schneller geworden mit ihrem Sprachcomputer, sie ist aufmerksamer und eigenwilliger geworden (was nicht immer ein Segen ist). In der Schule ist sie schon ein paar mal aus dem Unterricht geflogen, weil sie mit ihrem Sprachcomputer keine Antworten zum Unterricht gegeben hat, sondern die Musik angemacht hat.
Für mich als Mutter war es zwar kein Urlaub, aber trotzdem war es eine wunderschöne Zeit für uns beide!!!! Wir kommen wieder!!!!!!!!
Für Delfintherapie bezogene Fragen, können Sie diese Familie kontaktieren [@encode@ email=““ display=““]
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