Sabrina und die Wunscherfüllung der Reise zu „unseren Engeln der Meere“
Bericht über meine über alles geliebte Tochter Sabrina und die Wunscherfüllung der Reise zu „unseren Engeln der Meere“
Von Herzen für Eltern eines behinderten Menschen:
Des Himmels besonderes Kind
Weit von der Erde entfernt fand eine Versammlung statt.
„Es ist wieder Zeit für eine Geburt“ sagten die Engel zu dem Gott dort oben und dieses besondere Kind wird viel Liebe benötigen. Seine Fortschritte werden sehr langsam sein, Vollendungen werden nicht offensichtlich. Und es wird viel Fürsorge benötigen von den Menschen, die es dort unten treffen wird.
Es kann nicht laufen, lachen oder spielen wie andere, seine Gedanken werden weit entfernt sein. Von vielen Mitmenschen wird es nicht aufgenommen, es wird als behindertes Kind immer benachteiligt sein.
Also lasst uns vorsichtig sein, wohin wir es senden. Wir wollen, dass sein Leben glücklich und zufrieden wird. Bitte Gott, finde die Eltern, die diese schwere Aufgabe für dich erledigen können.
Sie werden nicht sofort merken, welche wichtige Rolle sie gebeten wurden zu spielen für dieses Kind von oben das starke Treue und grosse Liebe in sich hat.
Doch bald werden die Eltern das ihnen gegebene Privileg erkennen, dass sie ein Geschenk des Himmels versorgen. Dieser kostbare Schützling, so sanftmütig und mild, ist des Himmels besonderes Geschenk.
Das Wunschkind Sabrina wurde am 27. Februar 1994 geboren. Bereits schon von Anfang an hat sie „den Tarif“ durch gegeben. Da es Probleme mit ihrem Herzen gab, mussten wir uns, ohne grosse Vorbereitung, für einen Kaiserschnitt entscheiden. Sie war ein sehr feines, kleines und süsses Mädchen und niemand von uns hätte je daran gedacht, was alles auf unseren Sonnenschein zukommen würde. Als Sabrina zwei Jahre alt war, wurde durch einen Kardiologen das Williams-Beuren-Syndrom (www.williams-syndrome.ch) diagnostiziert. Es kam eine Zeit mit vielen ärztlichen Untersuchen, Spitalaufenthalten und Therapiebesuchen. Sie musste schon als kleines Kind lernen auf vieles zu verzichten. Immer wieder mussten wir unsere Pläne ändern und jeden Tag nach dem andern nehmen. Als dann noch eine Psoriasis-Arthritis dazukam war es noch schwieriger alles „unter einen Hut“ zu bringen. Die starken Schmerzen und Infusionen im Kinderspital haben Sabrina sehr müde gemacht. Sie war immer ein sehr positiver Mensch, der kämpfen und nie aufgeben wollte. Die starken Schmerzen und immer wiederkehrenden Spitaluntersuche haben sie traurig gemacht. Sie hat oft still gelitten um mich als Mutter nicht auch noch zu belasten. Sabrina hatte nie grosse Wünsche, doch einen Herzenswunsch hatte sie seit einigen Jahren, seit wir einen Dokumentarfilm über Delfine gesehen haben. Sie hat sich gewünscht auch einmal mit den Delfinen schwimmen zu dürfen. Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich diesen Wunsch nie erfüllen kann, bis ein kleines Wunder eintraf. Genau im richtigen Moment bekam Sabrina ein Legat zugesprochen um sich einen Herzens-Wunsch zu erfüllen und gleichzeitig bekamen wir noch einen „Zustupf“ von der Stiftung „Denk an mich“. Wir mussten nicht lange überlegen und suchten im Internet nach einer solchen Therapie. Mit viel Glück bin ich auf die Seite der Dolphin-Therapie in Antalya gestossen https://www.dolphin-therapy.org/de und wurde von Herr Wiengarn sehr ausführend, nett und kompetent beraten. Da wir aus der Schweiz anreisen wollten musste ich das Hotel selber buchen und habe mich dann für das Antalya-Palace, entschieden.
Am 24. Juli 2010 ging die Abenteuer-Reise los. Wir flogen mit der Air Berlin nach Bodrum, wo wir ohne Probleme und pünktlich landeten. Am Flughafen wurden wir von unserem Chauffeur und der Reiseleiterin von Bentour abgeholt und zusammen mit einer andern Familie auf einer zweistündigen Reise nach Antalya gebracht. Wir kamen abends sehr müde und aufgeregt im Hotel an. Wir wollten nur noch schlafen und waren glücklich, dass es endlich los ging. Wir wurden auf ein sehr schönes Zimmer mit traumhaftem Blick aufs Meer gebracht und waren erstaunt wie super bis dahin alles gelaufen ist. Am nächsten Morgen, es war Sonntag, gingen wir gemütlich frühstücken und schon kam eine sehr nette Praktikantin vom Delfin-Zentrum uns begrüssen und hat uns bereits einige Details für die nächsten vierzehn Tage erklärt. Wir haben uns sofort wohl gefühlt und waren noch mehr gespannt was wir in diesen zwei Wochen wohl alles erleben würden.
Am Nachmittag hatten wir dann ein Aufnahmegespräch mit den Therapeuten und einer Dolmetscherin im Delfin-Zentrum.
Sie haben uns sehr einfühlsam und kompetent eingeführt und die nötigen Anweisungen mit gegeben. Wir haben uns gegenseitig vorgestellt und die Therapeuten konnten ihre Fragen stellen. Wir haben sehr liebe Menschen kennen gelernt, Igor war der Delfintherapeut, Beata die Physiotherapeutin und Sema die Craniosacral-Therapeutin. Elena war der rettende Engel und dolmetschte bei schwierigen Fragen. Am nächsten Morgen lernten wir noch den Delfin-Trainer Ricardo und das ganze Omnega-Team und natürlich die Delfine kennen. Es war einfach phänomenal. Dieses Gefühl kann man kaum beschreiben. Wenn man so lange auf einen solchen Moment gewartet hat und ihn dann erlebt, da machen die Gefühle Purzelbäume, es kamen sehr starke Emotionen hoch und ein Glücksgefühl, welches wir vielen Menschen gönnen würden. Auf einer Tafel stand jeden Morgen unser Programm für den nächstfolgenden Tag. Am Morgen Therapie mit Frosi, nachmittags Physio, Reiten oder Craniosacral. Die Zeiten sind dann fast immer gleich geblieben, was für uns super war.
Sabrina hatte immer das gleiche Team, Igor, Ricardo, Frosi, Beata, Sema und eine super Praktikantin Carmen oder Valerie Am ersten Tag ging es ums kennen lernen. Sehr einfühlsam wurde die erste Therapiestunde abgehalten.
Sabrina bekam einen Neopren-Anzug, welchen sie die ganzen Ferien benutzen konnte und verschwand mit ihren „neuen Freunden“ auf der „Plattform“, einfach so selbstverständlich wie sie das schon öfters gemacht hätte.
Sie hat sich sofort mit Igor, welcher mehrheitlich in englischer Sprache unterrichtet und Ricardo, welcher auch noch spanisch spricht, verstanden. Sie hatte, was mich sehr erstaunte, keinerlei Angst und wollte bereits am ersten Tag ins Wasser zu Frosi. Ein gewisser Respekt war da, doch niemals die Ängste, welche sie sonst immer begleiten, sie war so mutig wie schon lange nicht mehr. Sie hat sofort gesungen, vor lauter Glück gejauchzt und immer wieder von Herzen gelacht. Es hat soooo unendlich gut getan meine Tochter wieder mal so glücklich und unbeschwert zu sehen. Die ruhige Art von Igor hat ihr das nötige Vertrauen vermittelt und sie hat sich nie unter Druck gefühlt, was mehrheitlich zu diesem Erfolg geführt hat.
Nach einer Stunde ging es wieder zum Umziehen, dann zurück ins Hotel, ausruhen, essen,
und am Nachmittag in die Physio oder Cranio
Auch hier haben wir Goldschätze kennen gelernt. Sema und Beata haben Sabrina sehr geholfen wieder mehr zu probieren, einfach wieder mutiger zu sein. Die fröhliche Art der beiden Frauen hat uns sehr gut getan.
Die erste Woche haben wir wegen den Schmerzen, welche sie monatelang hatte, das Reiten ausgelassen. Jeden Tag gab es mehr Fortschritte. Sie wurde immer mutiger und von Tag zu Tag kam wieder mehr von ihrem Selbstvertrauen zurück. Sie freute sich jeden Morgen auf ihre Stunde mit Frosi und dem Delfinteam. Besonders Barbara hatte es ihr angetan. Sie findet sie auch mega sympathisch Ebenfalls genossen wir die Bekanntschaften mit den andern Familien und haben uns rege ausgetauscht. Wir hatten einen Fussmarsch von ca. 15 Minuten zu unserem Hotel. Am dritten Tag ist Sabrina so gut gelaufen wie viele Monate nicht mehr. Sie wollte alles alleine machen, holte mir sogar das Getränk an der Bar, blieb alleine am Strand, wenn ich etwas holen wollte und war einfach super gut drauf. Sie hat viele neue Freunde gewonnen.
Wir waren in diesem Hotel die einzigen Schweizer und auch die einzige Familie, welche eine Delfintherpie absolvierte. Viele Angestellte und Familien haben Anteil genommen und so konnte Sabrina mit viel Stolz jeden Tag ihre neuen Erlebnisse mit Frosi erzählen. Sie ging sogar mit mir, ohne grosse Bedenken, über die Leiter ins Meer, wo sie bereits bis zur Schulter im Wasser stand. Es war kein Sand sondern Steine und auch das hat sie akzeptiert. Wir sind zusammen mit einem grossen Schwimmring weit raus geschwommen und sie hatte keine Angst. Ebenfalls konnte ich alleine schwimmen gehen und sie blieb ohne Probleme am Strand. Sie konnte trotz grosser Hitze viel Energie tanken und kräftemässig sehr viel bewältigen.
In der zweiten Woche haben wir uns entschieden, das Reiten anzugehen. Zum Glück, es war einfach genial, wie selbstverständlich sie auf das Pferd gestiegen und mit den beiden Superfrauen, Feliz und Claudia ausgeritten ist.
Ich war sehr stolz auf Sabrina. Zum Glück habe ich ein Video gedreht, sonst würde man das kaum glauben. Hier möchte ich auch noch den Menschen auf der Ranch, Feliz und Salih ein Riesenkompliment machen, wie sie mit den Kindern und den verschiedensten Behinderungen umgehen. Man ist willkommen und spürt, dass sie für die Familie das Beste machen wollen. Auch wenn man die Fahrt in die Berge auf sich nehmen muss, es lohnt sich. Es ist ein schöner Ort, so richtig in der Natur.
Das Highlight war trotz allem die Therapie mit Frosi. Es war einfach wie im Traum zu sehen wie von Tag zu Tag mehr Vertrauen erschaffen wurde. Man hatte das Gefühl auch die Delfine kennen einem. Sabrina hat mit Frosi gesungen, getanzt, gespielt und ist mit ihr geschwommen, wie sie das schon immer gemacht hätte.
Oft hatte ich das Gefühl es ist eine tiefe Verbindung, eine Ebene von Austausch von der man nur träumen kann. Auch ich als Begleitperson und Mutter hatte das tiefe Gefühl von Ruhe. Ich hatte plötzlich eine Kraft in mir und war im tiefsten meines Herzens dankbar, dass wir das erleben durften. Wir haben sehr viele liebe Menschen kennen gelernt, die aus einer Berufung heraus, ihren Job ausführen, mit viel Herz und Liebe. Schön, dass es solche Menschen gibt. Ein herzliches Dankeschön an das ganze Onmega-Team, besonders auch Elena und Axel, ihr seid alle einfach super. Wir hatten eine sehr lustige und schöne Zeit, die wir nie mehr vergessen werden. Wir hoffen, dass wir euch im Jahr 2012 nochmals besuchen können. Zum 18. Geburtstag von Sabrina und für den dann bevorstehenden neuen Lebensabschnitt für uns beide wäre es das schönste Geschenk.
Sabrina hat sehr viel Positives von dieser Therapie mitgenommen. Nach unserer Rückkehr hat sie von vielen Menschen, seien es Therapeuten, Lehrer oder Freunden und Familie, ein Riesenkompliment bekommen, dass sie sehr grosse Fortschritte gemacht habe. Sie ist seit dieser Zeit viel mutiger und frecher geworden. Sie kann ganz klar „nein“ sagen und das nicht nur zu mir als Mutter. Sie hat ihr Selbstvertrauen und ihren „Kampfgeist“ wieder gestärkt und für das bin ich sehr dankbar. Wir haben nichts erwartet und so vieles mitgenommen. Dass die Behinderung und die Krankheit uns weiter begleiten werden und wir immer wieder Rückschläge in Kauf nehmen müssen ist uns bewusst, nur was wir erleben durften, das kann uns niemand mehr nehmen. Diese Erinnerungen werden in unseren Herzen bleiben und das kann manchmal auch wie ein Wunder wirken. Wir werden nie die Hoffnung verlieren und darum hoffen wir auch auf ein nächstes Mal.
Für Delphintherapie bezogene Fragen, können Sie diese Familie via E-Mail kontaktieren :
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