Rückblick und ein paar offene Worte
Diese Nachricht erreicht uns nach dem Bericht über die aktuellen Ereignisse der Wal- und Delfinschützer. Vielen Dank an Familie Wunderlich
Liebe Barbara – liebes Team,
lange habe ich vor einem weißen Blatt Papier gesessen, denn ich wusste nicht, wie ich all meine Gefühle und Gedanken in Worte fassen sollte. So viele Begebenheiten sind es wert – genannt zu werden, und so schreibe ich heute, ein paar signifikante Gedanken nieder, von dem ich heute weiß, dass sie einer der bedeutungsvollsten Momente in unserem Leben sind. Fast 1 ½ Jahre ist es jetzt her. Um genau zu sein – 15 Monate – 64 Wochen, seit wir – die Reise zu euch – zu Daisy – angetreten haben und wir beide, erinnern uns so unglaublich gerne, an diese besondere und intensive Zeit zurück.
Nicht nur die positive und gleichwohl mystische Ausstrahlung der Delfine hat bei uns kleine Wunder bewirkt. Es sind viele kleine Aspekte der Therapie gewesen, die mir und vor allem meiner Tochter geholfen haben, die aktuellen Anforderungen des Lebens zu meistern, und mit den seelischen Strapazen der Vergangenheit besser fertig zu werden.
Von einem kleinen Wunder möchte ich heute berichten:
Dazu muss ich erwähnen, dass meine Kleine zu diesem Zeitpunkt keinen Satz sprechen konnte.
…Wir waren wieder am Doc und Jennifer schwamm mit Barbara ihrer Therapeutin und mit Daisy. Und wie schon die Tage zuvor, sang Barbara das Lied: Daisy Daisy tanz mit mir… und forderte Jenny immer wieder auf mitzusingen. Und plötzlich sang meine Tochter mit. Ich konnte es kaum verstehen, denn ich war zu weit weg, um die Stimme meiner Tochter wahrzunehmen und Barbara sprach zu Jennifer: Sing lauter. Und ich stand auf der festinstallierten Plattform und hörte mein Kind! Es sang mit Daisy, hielt ihre Flossen und sie schwammen im Kreis und MEIN KIND sang laut und deutlich! Nein sie schrie!!
„Daisy Daisy tanz mit mir, meine Hände reich ich dir, einmal hin und einmal her, rundherum das ist nicht schwer.“
Das ganze Lied und dann gleich nocheinmal, und ich stand am Pier – und heulte. Heulte so laut, dass sich die anderen nach mir umdrehten. Mein Kind, das nicht reden konnte, keinen Satz sagen konnte, sang ein ganzes Lied. Ich fasste es nicht. Ich glaubte es nicht. Und doch war es wahr.
Es war einer der bewegensten Momente in meinem Leben.
Ich habe begriffen: „Diese Geschöpfe der Meere lehren uns, auf den Wellen des Lachens zu reiten.“ Und heute weiß ich: „Wer die Möglichkeit hat, mit diesen besonderen Tieren zu schwimmen, taucht ein in einen Zustand bedingungsloser Glückseligkeit.“
Viele solcher kleiner Begebenheiten sind passiert. Viele kleine Wunder, die ich nicht alle aufzählen kann. Aber ich weiß, dass diese Therapie mein Kind ein großes Stück weitergebracht hat. Durch die Begegnung und den Kontakt mit dem Engel der Meere, wurden bei meiner Tochter wie auch bei mir Blockaden gelöst, von denen ich angenommen hatte, sie würden uns das restliche Leben begleiten. Auf spielerische Weise fand immer ein Prozess statt. Während der Therapie aber auch noch danach!!
Für mich ist bewiesen, welch großartigen Erfolge man mit der Delfin Therapie erzielen kann, denn ich bin mir sicher, das Daisy ihren großen Teil dazu beigetragen hat. Zudem bin ich überglücklich selber das Wunder miterlebt zu haben. Es ist einfach atemberaubend schön mit diesen Tieren zu schwimmen, sie zu streicheln und sich von Ihnen in eine ganz eigene Welt führen zu lassen. Mir persönlich hat es mindestens genauso viel gebracht wie meiner Tochter. Es ist so viel passiert in den letzten Jahren und man kann sich nur schwer vorstellen was all diese Erlebnisse mit der Seele eines Menschen anrichten. Ich bin eine starke Frau gewiss, aber auch meine Energie ist irgendwann begrenzt. Doch mit Daisy – mit Barbara – und gemeinsam mit dem ganzen Team, war es auch mir möglich meine Reserven wieder aufzufüllen, nicht zuletzt deswegen, weil ich gesehen und gespürt habe, wie sehr es meine Tochter auf ihrem schweren Weg, ein ganzen Stück nach vorne gebracht hat. Und das war die ganz spezielle und individuelle Therapie nur für MICH.
Und noch etwas: Gelebter Tierschutz beginnt im Kleinen. So werden Delphinarien angeprangert, die unter schrecklichen Bedingungen Delphine halten, oder die mit so genannten „Delphin-Therapien“ versuchen, ihr Budget aufzubessern, oder die diese „Therapie“ als Vorwand für ihre Existenz an sich benutzen. So wird zu Recht bemängelt, dass Delphine zu diesem Zweck gefangen werden, um dann den Rest ihres Lebens in Delphinarien mit zu wenig Bewegungsraum zu verbringen. Nicht aber so in Antalya. Hier konnte ich mich persönlich davon überzeugen, dass die diese Tiere, artgerecht in einem vom Meer abgetrennten Therapiebereich mit exzellenter Wasserqualität gehalten werden und zudem genügend Bewegungsspielraum in der Tiefe und in der Ausdehnung haben. (Die Delfine leben in ihrem natürlichen Element in einem 3000 qm großen und neun Meter tiefen schwimmenden Meerwasserpool und bewahren dadurch das für die Therapie so wichtige Frequenz- und Sonarsystem)
So genug geschrieben…
Ganz liebe Grüße und vielleicht irgendwann bis bald
Sybille und Jennifer Cheyenne Wunderlich
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