Delfintherapie für Louis Kuhn
Wir sind zurück aus Antalya von Louis Delfintherapie – und sind absolut begeistert, glücklich, zufrieden, überwältigt, fasziniert und dankbar! Es war wunderschön!
Wir sind am Samstag Abend, dem 2.10.10, erst kurz vor Mitternacht im Hotel in Antalya angekommen. Unser Flieger hatte einen technischen Defekt und wir konnten erst mit mehreren Stunden Delay endlich abfliegen. Als ehemalige Stewardess war dies für uns natürlich nicht besonders aufregend aber auch Louis blieb zum Glück ganz gelassen und hat die dadurch doch sehr lange Reise gut überstanden.
Am Sonntag Vormittag bekamen wir den ersten Besuch einer Therapeutin aus dem Delfinarium mit der Einladung zu einem Aufnahme- und Kennlerngespäch am Nachmittag. Um 14:00 Uhr wurden wir sehr freundlich von einem ganzen Therapeuten-Team empfangen.
2 Physiotherapeutinnen, eine Sozialpädagogin für die Delfintherapie, eine weitere Physiotherapeutin, die ausschließlich bei der Delfintherapie unterstützen würde, eine Praktikantin und die Chefin des Therapiezentrums waren anwesend. Über eine Stunde wurden wir befragt, nach Louis Geschichte, seine bisherigen Therapien und Entwicklungen, seine besonderen Fähigkeiten, seine Vorlieben, seine Abneigungen, unsere Wünsche und Vorstellungen, unsere Erwartungen, und worauf sonst noch alles geachtet werden sollte. Es wurde so gut wie nichts ausgelassen und wir verließen das Gespräch mit einem sehr guten Gefühl und einer riesigen Vorfreude auf den nächsten Tag.
Da Louis ein später Ein- dafür aber großer Langschläfer ist, hatten wir im vornherein darum gebeten möglichst spät mit den Therapietagen zu beginnen. Dies war selbstverständlich notiert worden und zu 100% berücksichtigt. Um 12:00 Uhr hatten wir täglich Delfintherapie und um 16:00 Uhr die alternativen Nachmittagstherapien, wie normale Physiotherapie, Craniosacrale Therapie oder Hippotherapie, je nach Bedarf und Wunsch im Wechsel. Die Rahmenbedingungen waren für uns und unseren Sohn optimal und so konnte Louis täglich gut ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt und gut gelaunt zu seinen Therapien starten.
Es war perfekt! Auch wenn die Zeit für die Therapie natürlich festgelegt war, waren wir zu jeder Zeit des Tages herzlich eingeladen ins Delfinzentrum zu kommen. Wir hatten ausreichend Zeit, unseren Sohn bequem auf dafür bereitstehenden Liegen umzuziehen, nach der Therapie abzuduschen und das eine oder andere nette Gespräch mit den Therapeuten zu führen. Zwischen den einzelnen Kindern bekamen auch die Delfine immer ausreichend Pause um ihrem Spieltrieb nachzugehen und sich selbst zu erholen. Die ganze Atmosphäre war einfach zu jeder Zeit absolut entspannt und dadurch auch sehr erholsam für Alle. Während der Delfintherapie durften wir als Familie die ganze Zeit direkt dabei sein. Unsere neunjährige Tochter Aliena wurde jedes Mal komplett in die Therapie mit eingebunden, sofern sie wollte. Sie war nicht immer nur `das zweite Kind am Rande´ sondern bekam auch eigene herausfordernde Aufgaben, die ihr das Gefühl gaben, ein wichtiger Teil des Ganzen zu sein. Dies hat uns ganz besonders gefreut, denn auch wenn man sich noch so sehr bemüht und anstrengt, man hat immer ein schlechtes Gewissen seinem gesunden Kind gegenüber. Hier konnten wir also auch Dies, mal für einige Augenblicke vergessen und gleich zwei glückliche Kinder beieinander beobachten. Um zu beschreiben, wie eine Delfintherapiestunde genau ablief, habe ich ein kleines Fotobuch erstellt. Hier habe ich natürlich die schönsten und bewegendsten Bilder ausgesucht, aber die Auswahl fiel sehr schwer, denn eigentlich sind alle der 240 von uns geschossenen Bilder gleich schön und bewegend. Louis war einfach die gesamte Zeit in der er mit seiner Delfindame Daisy zusammen war ausnahmslos glücklich, zufrieden und am lachen und strahlen. Die Therapiestunde lief im Grunde jeden Tag identisch ab. Die ersten 10-15 Minuten saß Louis mit seiner Therapeutin Fleur auf der Plattform und wurde von Daisy feucht fröhlich mit einem Flossenklatschen begrüßt. Louis bekam die Aufgaben Daisy zu streicheln, das Delfinmaul festzuhalten, mit dem Fuß gegen das Maul zu drücken, einen Ball oder einen Ring für Daisy ins Wasser zu werfen und anschließend wieder anzunehmen. Auf Daisys Schwanzflosse wurde geklatscht und Aramsamsam gesungen. Dies hat Louis von den Plattformaufgaben am meisten geliebt und jedes Mal lauthals `mitgesungen´, denn Aaah sagen kann er ja bereits wunderbar!. Da Louis weder wasserscheu noch ängstlich ist, ging es für ihn immer schnell ins Wasser, wo er mit Daisy tanzte, sich mit den Beinen über ihren Rücken legte, sie am Bauch kitzelte und sich zum Abschluß immer mit Fleur zusammen wie von einem Taxi durchs Wasser ziehen oder schieben ließ. Louis schien schnell zu begreifen, was für eine Aufgabe kommt, denn bei seinen Lieblingsaufgaben, dem Kitzeln und dem Taxifahren hat er schon vorher besonders doll gelacht und gestrahlt, wenn es nur angekündigt wurde. Alles in Allem war unser Aufenthalt bei der Delfintherapie in Antalya ein voller Erfolg. Louis war bei allen Therapieeinheiten extrem wach und aufmerksam. Er hat nicht nur `mit sich machen lassen´, sondern deutlich versucht nach bestem Können selbst mitzumachen. Bei den alternativen Therapien hat besonders die Craniosacrale Therapie dazu beigetragen, daß Louis extrem weich und entspannt in seinen Gelenken wurde. Zum ersten Mal hat er Nachts vermehrt mit den Armen locker über dem Kopf geschlafen. Da wir ja selber ständig direkt mit unserem Sohn zusammen sind ist es natürlich schwer zu beurteilen, was sich evtl. wie verändert hat. Um so gespannter waren wir natürlich bei unserer Rückkehr auf die Reaktionen aus unserem Umfeld, Familie, Freunde, Klassenteam, Therapeuten, etc.
Natürlich ist Louis nicht von heute auf morgen ein neues und komplett anderes Kind, das wäre ja auch furchtbar, aber die Resonanz ist durchaus erfreulich. Louis scheint nach wie vor merklich weicher von seinem stark spastischem Gesamttonus zu sein. Seine Arme gehen in Rückenlage häufiger über den Kopf, besonders wenn er etwas sieht, das ihn interessiert. Er ist merklich wacher, aufmerksamer und verfolgt auch schon mal bewegliche Dinge mit den Augen, die nicht in direkter Nähe zu ihm sind. Er ist auffallend leichter ansprechbar und scheint sprachlich grundlegende Dinge vereinzelt zu erkennen. Dies sind für uns sehr schöne Perspektiven und wir hoffen, das wir weiterhin daran anknöpfen können. Für Oktober nächsten Jahres haben wir übrigens bereits schon wieder gebucht und genießen bis dahin die Vorfreude und die vielen kleinen Entwicklungsüberraschungen, die Louis uns zeigt.
Sonja Kuhn
Für Fragen zur Delphintherapie können Sie diese Familie kontaktieren [encode_email email=““ display=““]
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