Tim lässt die Delfinpfeife erklingen
10-Jähriger Störmeder hat in einem Therapiezentrum in der Türkei enorm von den Meeressäugern profitiert
Artikel aus Der Patriot, 18.07.2010, mig
Störmede – „Delfine sind Engel der Meere – erlauben Sie sich, Engel zu lieben !“ Unter diesem Motto arbeitet das Delfin-Therapiezentrum im türkischen Marmaris. Es bietet in seinem freien Meerwasser-Delfinarium tiergestützte Therapien für Patienten ab dem 2. Lebensjahr und für Erwachsene bis zum 50. Lebensjahr an.
Erfahrene Therapeuten begleiten die diversen Maßnahmen, von denen Menschen mit Einschränkungen immer wieder profitieren. Von den Delfinen hat jetzt auch der kleine Tim Hermesmeyer aus Störmede viel gelernt und mitgenommen.
Der inzwischen 10-Jährige ist von Geburt an halbseitig gelähmt. Er hat körperliche, motorische und geistige Defizite, denen er gemeinsam mit seiner Mutter Birgit entgegenwirkt. Praktisch seit seiner fünften Lebenswoche ist der Junge wegen seiner Erkrankung bei verschiedenen Therapeuten in Behandlung.
Ostern 2009 hatten sich Tim und seine Mama über diese Zeitung an die Öffentlichkeit gewandt und um Hilfe bzw. Unterstützung in Sachen Delfin-Therapie gebeten.
Die Resonanz war überwältigend. Vereine, Einzelpersonen, Freunde und Bekannte aus ganz Geseke und aus der Nachbarschaft spendeten Geld, starteten Aktionen (wir berichteten). Tim und seine Mutter konnten dadurch das lange ersehnte Unternehmen Marmaris finanzieren und mit den weiteren Detail-Planungen beginnen.
Nach insgesamt zehn Stunden Anreise war das Ziel schließlich erreicht. Bereits am zweiten Tag des Aufenthaltes standen erste Gespräche mit Therapeuten an. Ergebnis: Tim stieg in den 14 Türkei-Tagen insgesamt zehn Mal zu Meeressäuger Flip ins Wasser. Die beiden waren sofort ein starkes Team, was sogar Delfintrainer und Therapeuten wiederholt bestätigten.
Neben den Einheiten im erfrischenden Nass stand für Tim in der Türkei auch Krankengymnastik und ebenfalls tiergestützte Reittherapie auf dem Behandlungsplan. Resultat: Der quirlige Junge hat deutliche Fortschritte in seiner motorischen, geistigen und sprachlichen Entwicklung gemacht. Die Tage in der Türkei waren somit ein voller Erfolg. Mutter Birgit will jetzt behutsam abwarten, wie sich die Delfin-Tage in der Türkei weiter auswirken. Sie hofft auf neue Erfolge ihres Sohnes. Dazu soll auch die Fortsetzung der erfolgreichen Reittherapie beitragen.
„Tim hat einen unheimlich sensiblen Draht zu Tieren entwickelt. Er profitiert enorm davon“, so die engagierte Mutter im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie erzählte weiter, dass auch erfahrene Therapeuten und Mediziner aus dem heimischen Raum den positiven Trend bei Tim mehrfach bestätigt hätten.
Wie sie außerdem unterstrich, habe ihr Kind während der Anreise in die Türkei und der dortigen Therapie mal wieder viele Herzen im Sturm erobert. So durfte Tim Hermesmeyer beispielsweise vor dem Abflug von Düsseldorf aus ins Cockpit des Flugzeuges schauen und die Instrumente bestaunen. Auch im Onmega-Delfintherapie-Park begeisterte er Mediziner, Therapeuten und Praktikanten gleichermaßen: Er bekam von denen sogar eine der Delfinpfeifen geschenkt. Genau diese Flöten sind gerade in der Türkei sehr selten.
Jetzt erklingt die begehrte Delfinpfeife immer mal wieder in Störmede bei den Hermesmeyers. Und der kleine Tim denkt genau dann liebevoll an seine schwimmenden und tauchenden Freunde im türkischen Marmaris zurück.
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