Integrative Kindertagesstätte Regenbogen
Von klein auf miteinander leben und lernen: Das pädagogische Konzept der integrativen Kindertagesstätte Regenbogen
Für Kinder mit einer Behinderung oder einer verzögerten Entwicklung ist es sehr wichtig, frühzeitig in ein normales Umfeld integriert zu werden. Allerdings sollten auch nichtbehinderte Kinder den Umgang mit beeinträchtigten Kindern lernen. Nur so kann ein starkes Empfinden für Respekt, Gemeinschaft und Füreinander entstehen. Von vielen Eltern wird diese Tatsache jedoch kaum wahrgenommen.
Vor ziemlich genau 25 Jahren machten es sich daher 15 Eltern zum Ziel, mit diesem Missstand aufzuräumen und nichtbehinderte Kinder mit Kindern mit Beeinträchtigung zusammenzubringen. Sie gründeten die integrative Kindertagesstätte Regenbogen in Spenge am Teutoburger Wald und entwickelten ein passendes pädagogisches Konzept.
Durchdachte Betreuung bis zur Einschulung
Die Tagesstätte richtet sich an alle Sprösslinge im Alter von 0 bis 6 Jahren. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung werden gemeinsam bis zum Schuleintritt betreut. So können die Kinder schon von klein auf ein verständnisvolles Zusammenleben erlernen. Die Gruppen teilen sich zwischen den 0 bis 3jährigen und den 3 bis 6jährigen auf und bieten Platz für 20 Kinder in der Gruppe der Älteren und 10 Kinder bei den Jüngeren.
Die Betreuung und der Umgang mit den Kindern folgen einem durchdachten Konzept mit klaren Zielen. Zu Beginn findet eine Phase der Eingewöhnung statt, um die Neuankömmlinge und deren Eltern mit der neuen Lebenswelt vertraut zu machen. Sobald die Kleinen den Einstieg geschafft haben, werden sie auch schon gefordert. Bewegung heißt das Motto, denn die Bewegungserziehung nimmt einen hohen Stellenwert im Alltag der Tagesstätte ein. Auf großem Raum kann sich ausgetobt werden, aber auch Ausflüge, Spaziergänge im Wald und Schwimmen stehen auf dem Programm. Um den Ablauf so einfach wie möglich zu gestalten, stehen zu jeder Zeit pädagogische Fachkräfte und Motopäden bereit.
Gefühlvolle Persönlichkeitsentwicklung und Interaktion
Wichtig ist den Organisatoren des Regenbogens vor allem eines: Gefühle. Die Kinder sollen sich geborgen fühlen und in einer verständnisvollen Atmosphäre ihre Emotionen zum Ausdruck bringen. Egal ob sie traurig, wütend, gut drauf oder rundum glücklich sind. Die eigenen Gefühle zu zeigen, ist jedem Kind erlaubt. Genauso wie sich selbst, sollen sie aber auch lernen, ihre Umwelt wahrzunehmen und auf die Gefühle anderer zu reagieren. Ziel ist ein möglichst bewusstes Erleben der inneren und der äußeren Welt.
Neben dem emotionalen Empfinden wird das aktive Handeln und die Auseinandersetzung mit der eigenen Physis gefördert. Und das beginnt im frühstmöglichen Stadium mit dem Krabbeln, Laufen, Waschen oder Anziehen. Außerdem sollen praktische Fähigkeiten erlernt werden, indem eine Vielzahl an Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung angeboten wird. Malen, Basteln, Musizieren aber auch Kochen und in Ausnahmefällen sogar das selbständige Einkaufen der älteren Kinder stehen auf der Tagesordnung. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass die Kinder Eigenständigkeit entwickeln aber auch lernen, dass alles in Gemeinschaftsarbeit passiert. Jeder mit jedem, das gilt auch für die Erzieherinnen, die ihre Arbeit nicht für sondern mit den Kindern machen.
Mit Verantwortungsgefühl und Selbstvertrauen in die Schule
Die letzte Phase während der Zeit im Regenbogen bereitet auf den Gang zur Schule vor. Die spezielle Vorschulerziehung bringt den Kindern das systematische Lernen bei und konzentriert sich dabei auf ein selbstbewusstes Auftreten, ein adäquates Sozialverhalten und Teamfähigkeit. Zusammen mit den Eltern wird die passende Schulform gewählt, sodass für jedes Kind die optimale Schullaufbahn gefunden wird. Die integrative Tagesstätte Regenbogen ist damit nicht nur ein Mustermodell für die integrative Erziehung: Sie bereitet die Kinder – ob mit oder ohne Handicap – auch optimal auf die Zukunft und eine unbetreute Zeit in der Schule vor.
Wir finden: Ein wirkliches tolles soziales Projekt! Welches Projekt für und mit behinderten Kindern kennen Sie noch? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!
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